Nach 3x Sprint-Bewerb (2015, 2016, 2017) und der Mitteldistanz letztes Jahr war heuer für mich einmal die olympische Distanz (0,9 – 42 – 10,5km) beim Linztriathlon an der Reihe. Nach 9 Monaten wieder einmal ein Triathlon, dementsprechend unsicher war ich was herauskommen könnte – vor allem da ich gerade mitten in der Grundlagenphase für meine erste Langdistanz Ende August in Podersdorf bin.
Beim Schwimmen bin ich ganz guter Dinge – erstens weil es ja nur bisschen mehr als bei einem Sprint ist und zweitens weil ich doch über den Winter recht viel Umfänge geschwommen bin. Nur im Neo war ich leider erst vor einer Woche das erste und einzige Mal heuer, aber das sollte schon gut gehen.
Beim Radfahren kann ich nur schwer einschätzen wo ich stehe. Ich trete generell weniger Watt als die letzten Jahre, dafür ist ja Position optimiert und meiner Kette und Kassette habe ich auch im Vorfeld noch ein Reinigungs-Service gegönnt damit das sauber läuft.
Beim Laufen bin ich etwas ernüchtert – der Papierstadtlauf in Laakirchen vor 2 Wochen verlief nicht so gut wie ich das gerne gehabt hätte, deswegen bin ich unsicher ob ich überhaupt unter 5min/km laufen kann bzw. vor allem ob ich ein Tempo um 4:30min/km bis zum Ende durchhalten kann.
Raceday
Nach den letzten, verregneten Wochen ist das Wetter pünktlich besser geworden und es ist zwar ein wenig bewölkt, aber es wird trocken bei ca. 23°C sein – also eigentlich so gut wie perfekten Bedingungen!
Wie üblich fahre ich auch wieder mit den Öffis zum Pleschinger See. Das einzig blöde ist beim Linztriathlon ja generell nur die lange Warterei: Bike Check-In ist von 8 – 9:30 Uhr (plus Notfall-Check-In nach dem Sprint-Bewerb von 11 – 11:30 Uhr), der Start allerdings erst um 12:45 Uhr! Dh den ganzen Vormittag herumhängen und irgendwie beschäftigen. Immerhin ist es ja ganz interessant beim Sprint zuzusehen.
Damit die Speicher voll sind habe ich mir dieses Mal eine Portion Eiernudeln zum Essen mitgenommen. Als quasi zweites Frühstück um ca 9 Uhr in der WZ. Außerdem werfe ich wieder mein Pre-Start-Gel eine halbe Stunde vor dem Start ein. Des weiteren mische ich dieses Mal zum Testen ein Gel gleich direkt in mein Iso ein, dann erspare ich mir die Frickelei während der Fahrt. Fürs Laufen habe ich für Notfälle auch ein Gel mit, ansonsten werd ich nur Iso und Wasser trinken.
Vor dem Start werden nach dem Aufwärmen noch ein paar Bilder von Vereinskollegen gemacht (sind ja einige bei der OD am Start) und dann geht es auch schon zur Startbox.
Kanonendonner
Nach dem Startböller der Kanone geht es ins Wasser. Ich habe mich eher weiter rechts im Feld platziert und komme gut in einen 2er-Rhythmus hinein. Das obligate Wassergetümmel bleibt erstaunlicherweise eher aus und es ist angenehm zu schwimmen.
Auf dem U-Kurs merke ich vor der 1. Boje dass ich mit einem 3er-Zug ebenso gut atmen kann und vor allem auch schneller bin. Ganz generell geht das Schwimmen für meine Verhältnisse sehr gut und ich habe das Gefühl das ich auch noch um einiges länger im selben Tempo schwimmen könnte, trotzdem bin ich wie immer froh dann aus dem Wasser heraußen zu sein. In 15:57min (Platz 62 von 285) kann ich auch sehr zufrieden sein, mein Ziel war eine Zeit unter 17 Minuten!
Trotz einiger Schwierigkeiten beim Laufen und am Wechselplatz aus dem Neo (bei 18° Wassertemperatur kein Dikussionsthema) zu kommen komm ich gut aufs Rad (super Platz in der Wechselzone, keine 20m zur Aufstiegslinie!) und habe mich wie üblich wieder ein paar Plätze dabei Rang 57 verbessert.
Geknüppel am Rad
Nach einem verhaltenen Start auf den ersten Kilometern beginne ich in der langen Steigung aufs Gas zu drücken. Es geht gut voran und die Beine fühlen sich gut an und ich kann auch den ein oder anderen überholen (auch einige Mitteldistanzler die 45min vor mir gestartet sind, aber die doppelte Schwimmdistanz hatten). Wie geplant fülle ich meine Aero-Trinkflasche bei der Labe bei km 30 wieder mit Iso auf bevor es dann auf den letzten flachen Abschnitt retour zum Pleschinger See geht. Hier ist leider einiger Gegenwind gegen den man ankämpfen muß und die Beine fühlen sich auch nicht mehr ganz so locker an.
Letztendlich bin ich aber mit einem 34er-Schnitt (bei über 400 Höhenmetern) auf der 42km-Runde doch ganz zufrieden über den 55. Rad-Split, durch den ich mich auf Rang 44 vorgekämpft habe.
In T2 geht es abgesehen von einem kleinen Malheur zügig-gut wie immer: ich hänge mein Rad an den Ständer und möchte gerade den Helm öffnen, da fällt mir auf dass meine Laufschuhe irgendwie anders aussehen… Nach 2s fällt mir dann auf: das ist ja gar nicht mein Wechselplatz! Der ist erst 5m weiter. Also flugs Rad nochmal ausgehängt und an der richtigen Stelle wieder hingehängt bevor ich mein Wechselprocedere starte. Nach 1:01 (und der gesamt-16. Wechselzeit) geht es ohne Ranggewinn auf die Laufstrecke.
Erstaunlich Konstant
Mit gleich einmal 4:22min geht es auf dem ersten Kilometer los – ups! Doch wirklich bremsen kann ich nicht: 4:23 – 4:30 – 4:25 – 4:27 sind die weiteren Splits auf der ersten von zwei Runden. Und selbst danach geht es durchaus gut dahin: 4:33 (Labe und kurze, steile Steigung) – 4:27 – 4:30 – 4:23 – 4:25 sind die weiteren. Und auch wenn es natürlich schon etwas weh tut und ich auf der linken Fußsohle eine Blase spüre werde ich nicht langsamer. Bei ca. 8,5km merke ich zwar dass ich mein Super-Wunschziel von unter 2:20h nicht mehr schaffen werde, trotzdem hole ich noch einmal alles heraus was ich noch habe. Nach insgesamt 2:20:39h komme ich dann als gesamt 48. ins Ziel (AK 13.). Und mit der Laufzeit von 47:50min (53.) bin ich ebenso sehr zufrieden – vor allem da die Pace besser als in Laakirchen ist!
Die „fehlenden“ 40s kann ich da gut verschmerzen, insgesamt war es doch mein bester Wettkampf auf der olympischen Distanz – auch vom Gefühl her! Und das obwohl ich die 5 Tage davor doch fast 10h trainiert hatte! Und was mich besonders freut ist die Konstanz in allen 3 Bewerben (62. – 55. – 53.): auch wenn es natürlich sehr vom Feld abhängig ist habe ich doch mittlerweile meine Schwäche beim Schwimmen stark reduzieren können!
Die Basis für Podersdorf dürfte also stimmen – mal sehen wie es auf den längeren Distanzen geht. (vorher kommt noch der Steeltownman-Sprint) Da werde ich dann merken ob die Grundlage breit genug ist. 🙂
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