Andersrad

gleich und doch verschieden

Schon mal einen Schneeschweinehund gesehen?

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Nein? Ich auch nicht, denn heute habe ich genug getan, damit der sich gar nicht zeigen kann. Obwohl fast wäre es doch soweit gekommen…

Nachdem am gestrigen Samstag keine Zeit für einen langen Lauf war musste es heute, Sonntag, also sein. Wecker ist für 5:55 gestellt, mit dem Läuten bin ich auch gleich relativ munter. Dann kommt jedoch der Blick beim Fenster hinaus – ca. 10cm Neuschnee und weiter dichter Schneefall! Nein, definitiv keine Bedingungen für mich zum Laufen. Also wieder zurück ins wohlig-warme Bett. Doch beim näheren Nachdenken – außerdem bin ich fürs Wieder-Einschlafen dann doch zu munter – stelle ich fest wenn ich es jetzt nicht mache werde ich wieder den ganzen Tag unruhig bis grantig sein, weil ich doch laufen möchte (bzw. „muss“). 😉

Also egal – raus aus dem Bett, gefrühstückt und los!

In der Finsternis (diesmal ohne Stirnlampe) geht es schön unbeschwert über die unberührte Schneedecke dahin. Nach den ersten 70 Höhenmetern bin ich dann auch schon mitten drin im Winterwald – mitten in einem Zauber aus in der Dämmerung leuchtendem Schnee und Wald, einfach nur Wald. Dazu diese Stille, lediglich die eigenen Schritte oder der eigene Puls sind zu erlauschen. Diese Stille, die man nur frühmorgens oder spätabends im Winterwald bekommen kann. Wenn dann noch 2 Rehe 20m vor einem über den Weg springen ist das Glück komplett und spätestens jetzt der Gang bei der Tür hinaus gerechtfertigt. 🙂

Zusätzlich ziehe ich als erster meine Laufspur in den Schnee – ist zwar etwas anstrengender als wenn alles schon ausgetreten ist – aber dafür ist das Gefühl des alles-für-sich-habens umso stärker.

Auf der 2. 9km-Runde sind dann schon weitere Spuren vorhanden und ich überhole auch andere Spaziergänger. Mit der Helligkeit geht dann leider auch der Schneefall immer mehr in Regen über und der Schnee wird schwerer und schwerer. Deswegen reichen für mich dann doch die insgesamt knapp 23km – gegen Ende wird es doch zu ungemütlich.

Doch die Erinnerung an die Beschaulichkeit des eigenen Selbst im Winterwald, die bleibt und gegen die hat der Schnee-Schweinehund nicht den Funken einer Chance.

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